Verfasst von Sarah Mansell Veröffentlicht am 8. Dezember 2021 Aktualisiert am 17. Juni 2022

Aaaah, Schlaf. Vermutlich wissen Sie gerade gar nicht mehr, wie sich das anfühlt. Babys haben ein echtes Talent, andere die ganze Nacht über wachzuhalten, doch wie lange dauert diese Phase? Und woher wissen Sie, ob Ihr Kind die richtige Menge Schlaf bekommt oder nicht? Wir haben zwar kein Wunderheilmittel gegen schlaflose Nächte, aber zumindest ein paar Antworten für Sie – also lesen Sie weiter und geben Sie die Hoffnung nicht auf!


Schlaf im Wandel der Zeit


Sie brauchen vielleicht 8 Stunden Schlaf pro Nacht, während andere mit nur 3 Stunden auskommen. Genau wie Erwachsene brauchen auch Babys unterschiedlich viel Schlaf. Die folgenden Angaben zum Schlafbedürfnis von Babys sind nur eine durchschnittliche Schätzung. Machen Sie sich daher keine Sorgen, wenn Ihr Baby lieber mehr oder weniger schlummert.


0-3 Monate


Viele Eltern sind überrascht davon, wie lange Neugeborene schlafen. Von 24 Stunden werden in der Regel etwa 16 Stunden einfach verschlafen, allerdings nicht am Stück, sondern in kurzen Schüben von jeweils etwa 2 Stunden. Dann wachen sie auf und wollen gefüttert werden.


3-6 Monate


Während dieser Zeit macht die Entwicklung des Babys große Sprünge und der Schlafbedarf fällt dementsprechend unterschiedlich aus. Mit 3 Monaten schlafen sie nachts vielleicht schon länger und machen tagsüber weniger Nickerchen. Mit 6 Monaten müssen Sie Ihr Baby vielleicht nicht mehr nachts füttern und es kann sogar sein, dass es nachts durchschläft (wir drücken die Daumen).


6-12 Monate


Jetzt schläft Ihr Liebling vielleicht schon die Nacht durch und braucht insgesamt etwa 12 Stunden Schlaf. Die Mittagsschläfchen werden kürzer und seltener, meistens genügen 2-3 Stunden Schlaf am Tag. Manche Babys werden nachts nicht mehr gefüttert, wachen aber immer noch auf, weil sie zahnen, Hunger haben oder sich nicht wohl fühlen.


12-18 Monate


Krabbelkinder haben ein anderes Schlafbedürfnis als Säuglinge. Nach dem ersten Geburtstag schlafen die meisten Kinder nachts 10 bis 12 Stunden und halten tagsüber nur ein Mittagsschläfchen.

Bitte denken Sie beim Lesen der Durchschnittswerte jetzt nicht: „Na toll, mein Baby schläft furchtbar schlecht“. Denn das stimmt nicht. Wie schon gesagt, sind alle Babies unterschiedlich und es sind nur Schätzungen. Allerdings gibt es ein paar Sachen, die für einen längeren Schlaf sorgen können (eventuell sogar die ganze Nacht hindurch). Doch bitte fixieren Sie sich nicht zu sehr auf die Zahlen! (Wir wissen, das dies leichter gesagt als getan ist, wenn man unter Schlafentzug leidet!)


Hilfe! Wie schaffe ich es, dass mein Baby die Nacht durchschläft?


Das ist die große Frage. Es gibt zwar beim Schlafrhythmus von Babys keine festen Regeln, aber hier sind einige Tipps und Tricks, mit denen es Ihnen gelingen kann, dass Ihr Kleines zu einer vernünftigen Zeit einschläft (und sie eine ruhige Nach haben).


  • Machen Sie eine klare Trennung zwischen Tag und Nacht. Konzentrieren Sie sich tagsüber auf fröhliche und anregende Aktivitäten und am Abend nur auf Beruhigendes und Stille.

  • Sorgen Sie für eine Schlafenszeit-Routine mit Ihrem Kleinen. Dazu können Baden, Babymassage, Kuscheln, Lesen und leise Musik gehören.

  • Stellen Sie sicher, dass die Raumumgebung und die Temperatur optimal sind. Die Temperatur im Kinderzimmer sollte zwischen 20 und 22,2 Grad Celsius liegen.

  • Versuchen Sie, Ihr Baby ein paar Minuten allein zu lassen, wenn es beim Einschlafen zappelt oder weint.

  • Auch wenn es nicht einfach ist, Ihr Kind liegen zu lassen und nicht mit ihm zu spielen, sollten Sie zu viel Interaktion vermeiden, wenn es nachts aufwacht. Füttern und Wickeln Sie Ihr Kind und legen Sie es dann gleich wieder hin.

  • Ein voller Bauch bedeutet ein schläfriges Baby. Vergewissern Sie sich, dass es vor dem Schlafengehen gefüttert wird.

  • Wenn Sie sich Sorgen um den Schlaf Ihres Kindes machen, führen Sie ein Schlaftagebuch. Schreiben Sie auf, wie lange Ihr Kind schläft und wann es aufwacht, damit Sie bei Bedarf Expertenrat für eine individuelle Beratung einholen können.


Warum schlafen Babys in der Nacht nicht durch?


Ihr Neugeborenes schlief bisher super durch und wacht mit 6 Monaten nachts auf einmal häufig auf? Das ist völlig normal. Das Schlafverhalten Ihres Babys unterliegt Schwankungen und verändert sich. Sie sollten sich darauf einstellen, dass Ihr Baby in den verschiedenen Wachstumsphasen andere Bedürfnisse entwickelt. Außerdem kann der Schlaf durch Dinge beeinträchtigt werden, auf die Sie keinen Einfluss haben, wie zum Beispiel Wachstumsschübe, Zahnen und Krankheiten.


  • Wenn Ihr Baby noch hungrig ist, wenn Sie es hinlegen, kann es nicht gut schlafen. Eine gute Zeit, es ins Bett zu bringen ist, wenn es satt ist.

  • Trennungsangst kommt bei Babys häufig vor und wenn sie sich daran gewöhnt haben, auf den Arm genommen zu werden, können Sie sich möglicherweise nicht gut von allein beruhigen. Ein schrittweiser Ansatz eignet sich hier am besten.

  • Unwohlsein aufgrund von Krankheit, Zahnen, einer vollen Windel oder erhöhter Temperatur kann der Grund dafür sein, dass Ihr Baby nicht zur Ruhe kommt. Und manchmal liegen diese Dinge außerhalb Ihrer Kontrolle.


Holen Sie sich Unterstützung


Auch wenn es jetzt gerade, wo Sie vor Erschöpfung kaum bis zum Ende dieses Artikels wach bleiben können, wie ein leeres Versprechen klingt: Der Schlaf Ihres Babys wird sich bessern! Sollten Sie wirklich den Eindruck haben, dass keine Verbesserungen eintreten, dann wenden Sie sich an einen Schlafspezialisten oder an Ihren Kinderarzt / Ihre Kinderärztin.